Schützengesellschaft "Edelweiß" Egling e.V.
Schützengesellschaft "Edelweiß" Egling e.V.

Vereinsgeschichte

Gegründet wurde die Schützengesellschaft "Edelweiß" Egling im Februar
1920. Wie aus dem noch vorhandenen Kassenbuch hervorgeht, ist die
Aufnahme von 28 Mitgliedern verzeichnet.
Je Mitglied sind 2,00 Mark Aufnahmegebühr und 50 Pfennig Monatsbeitrag
gesetzt worden. Der Verein besaß einen Zimmerstutzen, zu dem im
Dezember 1920 ein zweiter hinzu gekauft wurde.
Die erste größere Veranstaltung war das Waldfest am 05. Juni 1921. Dieses
Fest war verbunden mit einem Sternschießen und einer "Kinderbelustigung".
Es wurden beachtliche 2.682,00 Mark eingenommen. Gegenüber den
Ausgaben von 1.923,00 Mark verblieben immerhin 759,00 Mark in der
Vereinskasse. (Anm. des Chronisten: Ein Liter Bier kostete damals 44
Pfennig.)
Der 1. Schützenmeister war Anton Bacher (Bacherkramer), ab 1927 führte
Josef Albertshofer den Verein.
Von 1920 bis 1923 war Thomas Führer Kassier, der 1924 von S. Siebenhütter
abgelöst wurde. Von 1929 bis 1933 führte Georg Bals die Kasse.
Im Jahr 1936/37 wurde ein "Winterhilfswerkschießen" durchgeführt, und der
Erlös von 6,72 Mark wurde an das Winterhilfswerk der NSDAP abgeführt. Die
letzten Eintragungen im Kassenbuch finden wir 1937.
Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde das Schießen gänzlich
eingestellt und das Vereinsleben kam zum Erliegen. Nach dem Krieg mussten
alle Waffen an die amerikanische Besatzung abgegeben werden und auch die
"Edelweiß-Schützen" verloren so ihre zwei Zimmerstutzen.
Erst 1950 lockerten die Besatzer nach und nach die Bestimmungen und so
erwachte auch in Egling der Gedanke, wieder einen Schützenverein zu
gründen.
Als vom Landratsamt Landsberg die Gründungsgenehmigung erteilt wurde,
beschlossen mehrere junge Männer, aber auch Altmitglieder am 3. November
1950 eine Gründungsversammlung abzuhalten.
Das Ergebnis waren 26 Neuaufnahmen und folgende Vorstandschaft:
1. Schützenmeister Paul Hiermüller
2. Schützenmeister Franz Sießmeir
Schriftführer/Kassier Willi Führer
1. Ausschussmitglied Georg Pfleger
2. Ausschussmitglied Hans Haas

Festgesetzt wurde eine Aufnahmegebühr von 1,00 DM und ein Monatsbeitrag von
0,50 DM.
Man einigte sich darauf, dass es sich um keine Neu-, sondern um eine
Wiedergründung des seit 1920 bestandenen Vereins handelt und damit der Name
Schützengesellschaft "Edelweiß" Egling zu übernehmen ist. Das Vereinslokal blieb,
wie bereits früher, der Gasthof Widmann.
Bei der Generalversammlung am 08. November 1952 wurde beschlossen, dem
Schützengau Fürstenfeldbruck beizutreten. Im Oktober 1953 wurde beim
Goldschmied Läudle in Landsberg eine Schützenkette zum Preis von 120,00 DM in
Auftrag gegeben. 21 Taler wurden dazu von den Gönnern des Vereins gestiftet.
Am 28. November 1953 trafen sich die Vereinsmitglieder zu einer besonders
gelungenen und bunt gemischten Feier. Anlass war die Ehrung der Gründungsmitglieder
von 1920 mit dem Silbernen Sportschützenabzeichen.
Im Oktober 1954 legte sich der Verein einen neuen Zimmerstutzen zum Preis von
271,00 DM zu.
In der Generalversammlung vom 29. Oktober 1955 wurde als Ansporn zu besseren
Schießleistungen beschlossen, dass jeder Schütze beim erstmaligen Erreichen von
20 Ringen mit fünf Schuss auf die fünfkreisige 35 mm-Scheibe, einen Liter Freibier
erhält.
Der Ruf nach einer Vereinsfahne wurde immer lauter, und in der Generalversammlung
vom 3. November 1956 wurde mit 29 gegen 3 Stimmen beschlossen,
eine Fahne anzuschaffen. Beauftragt wurde die Firma Eibl in München, die eine
Fahne in der Größe von 150 x 150 cm, aus Samt, zum Preis von 1.900,00 DM
anfertigte.
Als der Höhepunkt der bisherigen Vereinsgeschichte fand am 21. Juli 1957, leider
bei kühlem und regnerischen Wetter, unter der Schirmherrschaft des 1. Bürgermeisters
Josef Braunmüller, die Fahnenweihe statt.
Neben den Schützenfreunden des Schützenvereins Fröhlich Kaltenberg, die sich als
Paten zur Verfügung stellten, nahmen weitere 31 Vereine und fünf Musikkapellen an
der Feier teil. Unter den Klängen der Schubertmesse des Sängerkreises
Gemütlichkeit Egling vollzog Dekan Ulrich Prestele die Fahnenweihe.
Bei der Fahnenweihe der Enzianschützen in Heinrichshofen am 16. Juli 1961
fungierten die Edelweißschützen Egling als Patenverein.
Das 40-jährige Jubiläumsschießen am 2. und 3. Februar 1962 und die
anschließende Gründungsfeier am 4. Februar wurden vereinsintern durchgeführt.

1969 war ein ereignisreiches Schützenjahr. Die Edelweißschützen beteiligten sich mit
zwei Mannschaften an den Rundenwettkämpfen. Außerdem erweiterte Vereinswirt
Heinrich Widmann seinen Gastronomiebetrieb um einen Saal und eine Kegelbahn.
Das war natürlich eine günstige Gelegenheit, auch einen neuen Schießstand mit
einzuplanen.
Heinrich Widmann erklärte sich bereit, den erforderlichen Rohbau im Zuge der
Baumaßnahmen aufzuziehen, wenn der Verein den Innenausbau übernimmt, was
natürlich allgemeine Zustimmung fand.
In vielen freiwilligen Arbeitsstunden zeigten die Vereinsmitglieder ihr handwerkliches
Geschick und am 06. Dezember 1969 konnte das Eröffnungsschießen stattfinden, zu
dem die Schützenkompanie aus Reutte in Tirol eingeladen wurde. Die Anlage hatte
sechs Luftgewehrstände, von denen zwei für Zimmerstutzen auf 15 m umgebaut
werden konnten.
Die Zeit von 1970 bis 1978 war sehr geprägt durch die Freundschaft mit den Tirolern.
Reutte wurde zur "zweiten Heimat" für die Edelweißschützen Egling. Es fanden
mehrere Besuche und Gegenbesuche mit Vergleichsschießen zwischen den beiden
Vereinen statt.
Unter der Schirmherrschaft Sr. Kgl. Hoheit Prinz Ludwig von Bayern für das 50jährige
Gründungsjubiläum, fand am 29. November 1970 ein Jubiläumsschießen statt.
Es beteiligten sich 31 Vereine mit 181 Schützen.
Zur Fahnenweihe am 25. Mai 1975 des Schützenvereins "Fröhlich" Kaltenberg
übernahmen die Edelweißschützen die Patenschaft.
Der Schießsport fand in Egling immer mehr Freunde, so dass im Sommer 1977 der
Beschluss gefasst wurde, den Schießstand von sechs auf zwölf Stände auszubauen.
Trotz der vielen freiwilligen Arbeitsstunden der Mitglieder kamen noch erhebliche
Umbaukosten auf den Verein zu.
Auch als Paten bei Fahnenweihen entwickelten die Edelweißschützen eine gewisse
Routine. Die "Edelweiß"-Schützen aus Scheuring baten um die Patenschaft, die
gerne mit den "üblichen" Voraussetzungen übernommen wurde.
Die Fahnenweihe fand am 02. Juli 1978 in Scheuring statt. Als Patenverein
überreichten die Eglinger den Scheuringern ein Erinnerungsband.
Nicht nur nach dem Süden streckten die Edelweißschützen ihre Fühler aus. Auch
nach Norddeutschland wurden Kontakte geknüpft.
Im Juni 1982 war der Schützenverein „Beckstedt von 1889 e.V.“ für drei Tage zu Gast
in Egling. Beim ersten Gegenbesuch im Mai 1984 waren die Edelweißschützen ein
paar Tage Gäste der norddeutschen Schützenfreunde. Im Jahr 1989 war der Verein
erneut in Colnrade-Beckstedt. Dabei wurde eine Eiche gepflanzt. Ein dritter Besuch
der Eglinger folgte im Mai 2000.

Anfang Januar 1992 wurde eine elektronische Teiler- und Ringlesemaschine und
im Dezember 1992 ein Computer gekauft. Diese Kombination erleichtert uns seitdem
das Auswerten und Dokumentieren aller Schießergebnisse erheblich.
1995 war ein weiterer großer Meilenstein in der Geschichte der Eglinger Schützen.
Nicht nur, dass in diesem Jahr das Gauschießen des Schützengaues Landsberg
durchgeführt wurde, auch der Neubau des Schützenheims im Gasthof Widmann
stand auf dem Programm.
Gauschießen 1995:
Wie in der Ausschußsitzung am 01.03.1993 beschlossen, wurde im Rahmen des
75 jährigen Jubliläums der Edelweißschützen vom 25.05. bis 05.06.1995 das 41.
Gauschiessen des Schützengaues Landsberg in Egling durchgeführt. Während
des Schießbetriebes wurde auch die Bewirtung durch die Edelweißschützen
vorgenommen.
Im Verlauf der 12 Schießtage konnten wir 1.325 Schützen begrüßen.
Schirmherr des Festes war Bürgermeister Fritz Kircher.
Während des Festwochenendes wurde auch das 20 jährige Bestehen der
BAVARIAS gefeiert. Höhepunkt war hier der Festabend mit der internationalen
Profi-Kapelle “Ambros Seelos“.
Am Festumzug am 11.06.1995 nahmen 82 Vereine und 16 Blaskapellen teil.
Beim Gauschiessen hatte Almenrausch Großkitzigkofen 100 l Bier als Preis für
die Meistbeteiligung gewonnen. Der Verein wollte dies jedoch lieber in ein Schwein
getauscht haben. Daraufhin organisierte die 1. Mannschaft ein Schwein.
Gespendet wurde dies von der Familie Kircher. Mit dem Bus machten sich die
Edelweißschützen auf nach Großkitzighofen zum großen Schweinegrillen. Der
Empfang der Großkitzighofener war herzlich und es wurde bis spät in die Nacht
gefeiert.

Neubau Schießstand:
Unzählige Helferstunden waren nötig, um einen neuen Schießstand zu errichten.
Im Herbst 1995 wurde die neue Schießanlage fertig gestellt. Die Einweihung
erfolgte am 17.03.1996 nachdem auch der Auswerteraum und das Schützenstüberl
fertig gestellt waren. Insgesamt 2.278 Arbeitsstunden wurden geleistet.
Von der Gemeinde wurde für den Bau der Anlage ein großzügiger Zuschuss
gewährt. Johann Wörle stiftete die Eröffnungsscheibe. Mit 18 Scheibenzuganlagen
zählt diese seit dem nicht nur zu den größten, sondern mit Ihrem
"Drumherum" auch zu einer der schönsten im Gau Landsberg.
Am 30. März 1996 trafen sich die beiden Edelweißvereine Egling und Scheuring
zum Freundschaftsschiessen. Anlass dafür war, dass während der Bauzeit die
Edelweißschützen Egling in Scheuring schießen durften. Dieses Schiessen
gewann Egling knapp mit 1799 Ringen vor Scheuring mit 1787 Ringen.
1996 wurde erstmals das Schnupperschiessen durchgeführt. Ca. 50 Eglinger
kamen um den neuen Schießstand auszuprobieren. Seitdem ist das Schnupperschießen
ein fester Bestandteil im Terminkalender der Schützen.
Nachdem die Gemeinde Egling a.d.Paar 1998 aus der Verwaltungsgemeinschaft
Prittriching austrat, fand das letzte VG-Schießen am 25.04.1997 in Heinrichshofen
statt.
Am 27. September 1997 fand das 1. offizielle Übungsschiessen der Böllergruppe
auf der alten Deponie statt; 15 Vereinsmitglieder absolvierten zuvor die Böllerprüfung.
Mit dem Schützenverein Almenrausch Hofhegnenberg/Hausen wurde am
24. Januar 1998 ein Freundschaftsschiessen ausgetragen.
Im März 1998 fand das 1. Nordkreispokalschießen in Egling statt; es beteiligten
sich 127 Schützen. Teilnehmer waren die Vereine aus Egling, Scheuring,
Prittriching, Heinrichshofen und Walleshausen.
1999 wurde Franz Sießmeir als Anerkennung seiner Leistungen zum Ehrenmitglied
ernannt.
Am 26.02.1999 wurde unser Vereinswirt und Ehrenmitglied Heinrich Widmann zu
Grabe getragen.
Eine eigene Schützenkette für die Könige der Luftpistolenschützen war auch ein
Anlass nach 10 jähriger Pause am 22. Januar 2000 einen Schützenball
abzuhalten.
Nach 11 Jahren wurden vom 12.05. - 15.05.2000 die Freunde aus Colnrade-
Beckstedt besucht.

Am 16. Mai 2000 fand die Beerdigung von Ehrenschützenmeister Paul Hiermüller
statt.
Zum 75 jährigen Jubiläum wurden die Edelweißschützen von den Schmiechachtaler
Schützen eingeladen.
Anlässlich der Schießstandeinweihung in Scheuring am 22. September 2000
nahmen zwei Mannschaften teil.
Im August 2001 erfolgte die Neugründung der Abteilung Großkaliber.
Der Einbau der Anlage für die mehrschüssige Luftpistole erfolgte im Dezember
2001.
Nachdem die alte Ringlesemaschine nicht mehr zuverlässig arbeitete, wurde im
Januar 2002 eine neue Auswertmaschine gekauft.
Beim 100-jährigen Jubiläum unseres Patenvereines Fröhlich Kaltenberg gewann
Franz Kollmann die Jubiläumsscheibe mit einem 47,7 Teiler.
Im Rahmen des Kartei-der-Not-Schiessens wurden 205 Serien geschossen.
Insgesamt wurden 800,00 € für die Kartei der Not erzielt.
Im Juni 2003 fuhren 10 Schützen zum Tiroler Landesschiessen nach Hall/Tirol.
Nach kurzer Krankheit verstarb im Mai 2004 unser langjähriges Ausschussmitglied
und ehemaliger Schützenmeister Stefan Genitheim.
Am 19. September 2004 wurde der Bogenplatz eingeweiht.

Zum ersten Mal in unserer Vereinsgeschichte wurde im Juni 2004 ein Eglinger Luftgewehrschütze Gau-Schützenkönig. Dies erreichte Pauli Doll mit einem 3,5
Teiler. Lautstark gratulierten die Böllerschützen bei der Gaukönigsfeier am 11. Sept. 2004. Angeführt von der Blaskapelle Egling-Heinrichshofen und der Kutsche mit
Gauschützenkönig und Liesl zogen wir vom Haus der Familie Doll bis zum Feuerwehrhaus.

Am 07.11.2009 fand der traditionelle Gauschützenball des Sportschützengaues
Landsberg in Egling statt. In diesem Rahmen werden auch die neuen Gauschützen- könige proklamiert. Erst zum 2. Mal in der Geschichte des Gaues Landsberg ging die Königswürde der Luftpistole an eine Frau. Unser Mitglied Sonja Blaß wurde im Jubliäumsjahr der Edelweißschützen Gauschützenkönigin mit der Luftpistole mit einem 75,5 Teiler. Beim Bezirkskönigsschießen erreichte sie den 3. Platz.
Helmut Frey wurde mit einem 12,3 Teiler Vize-Gaukönig in der Disziplin Luftgewehr.

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© Wolfgang Pfister